Klingt simpel: Tür kaufen, montieren lassen, fertig. Tatsächlich steckt aber weit mehr dahinter, als viele denken. Jeder hat bestimmt schon mal einen schief hängenden Türrahmen gesehen. Da knackt es beim Öffnen, die Tür fällt von selbst zu oder bleibt ständig offen stehen – alles Folgen von schlechter Montage. Wer solche Fehler vermeiden will, fragt sich irgendwann: Welcher Handwerker montiert eigentlich Türen am besten? Und lohnt es sich, selbst zu schrauben oder doch lieber einen Profi ranzulassen? Hier gibt's die Antworten.
Welcher Handwerker ist für Türmontagen zuständig?
Jetzt mal Butter bei die Fische: Die klassische Antwort heißt Tischler oder Schreiner. In manchen Regionen Deutschlands verwendet man den einen oder anderen Begriff, gemeint ist aber der gleiche Job. Diese Fachleute arbeiten mit Holz, haben das Know-how, Zargen gerade einzubauen, Türen zu kürzen, Drückergarnituren zu montieren und sie professionell einzuhängen. Es gibt sogar spezialisierte Türenbauer, oft zu finden bei größeren Firmen, die sich auf Haustüren, Wohnungstüren oder Brandschutztüren konzentrieren. Doch auch Trockenbauer und Montageprofis bieten diesen Service an, vor allem bei Zimmertüren oder Wohnungseinbau. Schlosser wiederum kümmern sich meistens um Metalltüren: Ob Kellertür, Haustür aus Aluminium oder Sicherheitstür – das ist ihre Spielwiese.
Was viele nicht wissen: Auch Fensterbauer übernehmen häufig den Einbau von Türen, weil die Arbeit sich ziemlich ähnelt. Die Grenzen sind also fließend. Wer allerdings denkt, dass der Elektriker mal eben nebenbei eine Tür einhängt, liegt falsch. Lasst euch nicht von billig wirkenden Angeboten im Internet täuschen – fachliche Fehler bei der Montage können zu echten Problemen führen. Ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen: 2023 musste ein komplettes Wohnhaus neu verfugt werden, weil eine einzige Haustür falsch montiert war und Feuchtigkeit eingedrungen ist. Die Reparatur hat mehrere tausend Euro verschlungen.
Eine witzige Kleinigkeit am Rande: In der Schweiz bestimmen teilweise sogar die kommunalen Bauverordnungen, welcher Handwerker welche Tür montieren darf. Wer also an der Landesgrenze wohnt, sollte sich vorher schlau machen.
Natürlich gibt es auch Bauunternehmen, die Türen direkt bei einer Sanierung mit einbauen. Nachteil: Oft ist dann nicht ganz klar, wer am Ende die Haftung übernimmt, falls mal was schiefgeht. Also lieber gezielt nach Profis suchen, und zwar nach diesen Keywords: Tischler, Schreiner, Türenbauer, Fensterbauer, Metallbauer, Schlosser. Wer dann noch jemanden findet, der einen Notdienst anbietet (zum Beispiel bei defekten Schlössern an Haustüren), spart sich im Ernstfall stundenlanges Warten.
Der Ablauf einer Türmontage: Was passiert wann?
Stell dir vor, du hast eine neue Tür gekauft – online, im Baumarkt oder beim Spezialhändler. Der wichtigste Schritt folgt jetzt: die präzise Montage. Profis gehen dabei in mehreren Etappen vor. Zuerst wird der alte Türrahmen vorsichtig ausgebaut. Das klingt manchmal brachial, aber mit dem richtigen Werkzeug (Stemmeisen, Säbelsäge und Akkuschrauber) bleibt die Wand unversehrt. Dann kommt das genaueste Maßnehmen: Schon ein Unterschied von 3 Millimetern kann später dafür sorgen, dass die Tür schleift oder nicht schließt. Deshalb arbeiten gute Handwerker mit Wasserwaage, Messkeil und speziellen Montagekeilen.
Der neue Rahmen – die sogenannte Zarge – wird eingesetzt, ausgerichtet und mit Mauerankern befestigt. Dann kommt der Montageschaum ins Spiel. Der füllt alle Lücken und sorgt für Schallschutz sowie Wärmedämmung. In der Regel muss der Schaum mindestens eine Stunde aushärten. Erst dann können die Spezialisten die eigentliche Tür einhängen und einstellen. Das Justieren ist fast eine Wissenschaft für sich: Die Tür sollte in jedem Winkel perfekt schließen, ohne sich von selbst zu bewegen. Und das alles, während das Schließblech mit dem Schloss zusammenpasst. Es ist ein Balanceakt zwischen millimetergenauer Arbeit und dem richtigen Gefühl im Handgelenk.
Nach dem Einbau kommen noch die Details: Drückergarnituren, Schließzylinder, Türstopper – alles will montiert und getestet werden. Erst wenn wirklich alles „flutscht“, ist die Arbeit zu Ende. Die meisten Profis haben für jeden Teilbereich eigene Werkzeuge, etwa spezielle Fräser für Türscharniere oder digitale Wasserwagen, die mit Lasertechnik arbeiten. Gerade bei Sicherheitstüren werden oft noch kleinere elektronische Bauteile eingebaut, zum Beispiel ein Motorschloss mit Fingerprint-Scanner.
Wer handwerklich fit ist, kann manche Dinge selbst erledigen, zum Beispiel das Anbringen von Zimmertüren in einem Holzständerhaus. Aber bei Haustüren oder Wohnungseingangstüren geht’s um Sicherheit und Einbruchschutz – da sollte man wirklich einen Profi ranlassen.
Türtyp | Arbeitsdauer (Profis) | Zusätzliche Arbeiten |
---|---|---|
Zimmertür | 1-2 Stunden | Zargenmontage, Türblatt, Griff |
Haustür | 2-4 Stunden | Rahmen, Zylinder, Dichtung, Elektrik |
Metalltür | 3-5 Stunden | Dämmung, Schließtechnik, Anpassungen |
Brandschutztür | 3-6 Stunden | Spezialbefestigung, Prüfung, Bericht |

Was kostet der Einbau einer Tür durch den Handwerker?
Hier gibt’s keinen Phrasendrescher: Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab. Ganz vorne: Türtyp, Material, Größe, Aufwand beim Ausbau der alten Tür. Türen montieren kostet für eine Standard-Zimmertür durchschnittlich zwischen 80 und 200 Euro, je nach Region und Erfahrung des Handwerkers. Bei Haustüren sieht’s schon anders aus – 250 bis 600 Euro sind keine Seltenheit, wenn es eine hochwertige Tür mit viel Technik ist. Brandschutztüren schlagen sogar mit 400 bis 1000 Euro zu Buche, allein wegen der vielen Auflagen und Prüfungen.
Richtig sparen kannst du, wenn du schon im Vorfeld ein paar Sachen beachtest. Entferne alles rund um den Türbereich – alte Zierleisten, Teppich, Möbel. Je besser der Monteur arbeiten kann, desto weniger Arbeitszeit brauchst du zu bezahlen. Wer sich mit dem Ausbau gar nicht auskennt, sollte aber nicht mit Gewalt auf dem Rahmen herumhacken, sonst wird’s oft teurer als gedacht.
Bei den Kosten sind die Preissprünge zwischen Stadt und Land ziemlich deutlich. Der Bund Deutscher Baumeister gibt 2024 durchschnittliche Handwerkerstundensätze zwischen 55 und 85 Euro pro Stunde an – in München und Hamburg sogar bis zu 120 Euro. Wer mehrere Türen auf einmal einbauen lässt, kann beim Handwerker oft einen Paket-Preis raushandeln. Auch der Einkauf über spezialisierte Anbieter, wie Türenfachmärkten, senkt oft die Einbaukosten, weil die Betriebe eigene Montageprofis haben.
Spannend: Seit 2023 gibt’s für Haustürmontagen oft Förderungen über KfW-Programme, etwa wenn der Einbruchschutz verbessert wird. So zahlt die KfW derzeit bis zu 20 Prozent der Kosten als Zuschuss, vorausgesetzt, die Tür wird von einem zertifizierten Handwerker eingebaut und entspricht bestimmten Widerstandsklassen (RC 2 oder RC 3). Wer ein neues Haus baut, plant die Türmontage ohnehin mit dem Bauleiter – da sind die Kosten meist im Gesamtpaket versteckt.
DIY oder Profi: Tür selbst einbauen oder machen lassen?
Jeder kennt einen Nachbarn, der mit Youtube-Anleitung die Haus- oder Zimmertür selbst eingebaut hat und jetzt stolz ist. Aber es gibt genug Gegenbeispiele: schiefe Rahmen, undichte Dichtungen und Türen, die im Winter klemmen. Kurz: Wer ein gewisses Grundtalent besitzt, kann eine einfache Zimmertür tatsächlich selbst montieren. Bei Haustüren, Sicherheitstüren oder alles, was dauerhaft dichter und sicher sein muss, sollte wirklich der Profi ran. Allein schon wegen den Gewährleistungsansprüchen. Die Haftung für einen Schaden durch fehlerhaften Einbau liegt sonst ganz klar beim Selbermacher – und das kann teuer werden.
Handwerker bringen nicht nur präzises Werkzeug, sondern auch Erfahrung mit. Sie wissen, wann ein Türrahmen nicht mehr zu retten ist, wann ein Schwellenprofil neu gemacht werden muss und welche Schrauben für welchen Untergrund passen. Gut zu wissen: Schaum und Dichtungen gibt’s auch in Spezialausführungen, zum Beispiel feuerhemmend oder für Schallschutz.
Wer trotzdem loslegen will, dem helfen folgende DIY-Tipps:
- Immer zweimal messen, bevor man schneidet oder bohrt.
- Alle Teile vorher bereitlegen und sortieren – spart nerviges Suchen.
- Wände und Böden mit Folie schützen, damit Montageschaum keine Flecken macht.
- Türblatt erst einsetzen, wenn die Zarge wirklich fest ist – sonst verzieht sich alles.
- Schließmechanismen und Dichtungen abschließend testen!
Ein echter Profi testet zum Schluss mit Messgeräten: Schalltester, Winddichtigkeit und Wärmedämmung. Das kann ein Laie nur schwer selbst prüfen. Viele Türhersteller geben sogar ihre Garantie nur dann, wenn ein Handwerker die Montage durchführt – wie bei Marken wie Hörmann, Jeld-Wen oder Westag. Wer viel Wert auf Langlebigkeit, Komfort und Versicherungsschutz legt, sollte also nicht am falschen Ende sparen.

Tipps zur Suche und Auswahl des richtigen Handwerkers
Wie findet man nun den besten Handwerker fürs Türenmontieren? Klar: Google hilft, aber auch Bewertungen auf Handwerkerportalen wie MyHammer oder Check24 geben einen ersten Eindruck. Wer im Bekanntenkreis nachfragt, erhält häufig ehrliche Meinungen. Gute Handwerker erkennt man an ausführlichen Vorgesprächen. Sie fragen nach dem genauen Türtyp, den Maßen und dem Einbauort. Ein kostenfreier Vor-Ort-Termin ist kein Muss, aber ein gutes Zeichen.
Achte bei der Auswahl auf Folgendes:
- Nachweisbare Erfahrung, idealerweise auf Fotos früherer Projekte.
- Transparente Preisgestaltung ohne versteckte Kosten.
- Freundlicher, verbindlicher Kontakt schon beim ersten Telefonat oder der Mail.
- Richtige Ausbildung (Tischler, Schreiner, Metallbauer oder Fensterbauer).
- Gültige Betriebshaftpflicht (wichtig für den Schadensfall).
Wer Zeitdruck hat, findet oft bei großen Türherstellern eine Montagevermittlung. Manche Baumärkte vermitteln eigene Handwerker-Teams. Nachteil: Die Preise sind meist fix und nicht verhandelbar. Bei individuellen Arbeiten – wie einer Tür, die in eine alte Bruchsteinwand soll – ist besser, jemanden aus der Region zu nehmen, der auch noch in ein paar Jahren für kleine Reparaturen greifbar ist.
Witzig: Manche Handwerker haben mittlerweile eigene Accounts auf Social Media, wo sie regelmäßig Projekte zeigen und Tipps posten. Wer also ein Gespür für die Wünsche des Kunden will, sollte mal Instagram oder TikTok durchsuchen – da bekommt man einen schnellen Eindruck vom Stil und der Qualität.
Am Ende gilt: Eine sauber eingebaute Tür sieht nicht nur besser aus, sie hält auch länger. Besser einmal mehr in den richtigen Experten investieren, als zwei Mal montieren lassen zu müssen, weil billig am Ende teuer wird.