Lebenslanges Wohnrecht: Was es bedeutet und wie es deine Immobilie beeinflusst

Ein lebenslanges Wohnrecht, ein rechtliches Instrument, das einer Person das dauerhafte Nutzungsrecht an einer Immobilie einräumt, ohne dass sie Eigentümerin wird. Auch bekannt als Wohnungsrecht, ist es kein Mietverhältnis – sondern ein dingliches Recht, das im Grundbuch eingetragen wird und auch nach dem Tod des Berechtigten bestehen bleibt, wenn es so vereinbart wurde. Viele denken, dass es nur für Verwandte gilt, aber es wird auch oft bei Verkäufen von Immobilien an Dritte eingesetzt – etwa wenn ein älterer Eigentümer sein Haus verkauft, aber weiterhin darin wohnen möchte.

Dieses Recht ist besonders relevant, wenn es um Testament, ein rechtliches Dokument, das die Verteilung des Nachlasses regelt und oft das Wohnrecht als Teil der Erbregelung enthält geht. Wer sein Zuhause an einen Sohn oder eine Tochter vererben will, aber gleichzeitig dafür sorgen möchte, dass der Ehepartner oder eine Pflegeperson weiterhin dort leben kann, nutzt das Wohnrecht als kluge Lösung. Es schützt die betroffene Person – und verhindert, dass der neue Eigentümer sie rauswirft. Gleichzeitig bleibt der Erbe der volle Eigentümer und kann die Immobilie später verkaufen, vermieten oder vererben – solange das Wohnrecht besteht.

Das Immobilienrecht, der Rechtsbereich, der die Nutzung, Übertragung und Sicherung von Immobilien regelt, einschließlich dinglicher Rechte wie Wohnrecht oder Erbbaurecht ist hier entscheidend. Ein Wohnrecht muss schriftlich festgelegt und im Grundbuch eingetragen werden, sonst gilt es nicht. Viele unterschätzen das: Ein bloßes Versprechen im Familienkreis oder eine handschriftliche Vereinbarung reicht nicht. Wer das nicht beachtet, riskiert, dass der Berechtigte später ohne rechtlichen Schutz dasteht.

Ein weiterer häufiger Irrtum: Das Wohnrecht ist nicht kostenlos. Wer es einräumt, verzichtet auf einen Teil des Verkaufswerts. Ein Haus mit eingetragenem Wohnrecht ist weniger wert als ein Haus ohne – und das muss im Kaufvertrag klar geregelt sein. Auch die Kosten für die Eintragung im Grundbuch, die Notarkosten und eventuelle Steuern zählen dazu. Wer das nicht durchrechnet, verliert Geld – oder belastet den Nachfolger mit unerwarteten Verpflichtungen.

Und was ist mit Erbbaurecht, einer Form des langfristigen Nutzungsrechts, bei dem das Grundstück einem Dritten zur Nutzung überlassen wird, während das Gebäude auf diesem Grundstück steht? Das ist etwas anderes. Beim Erbbaurecht hat der Nutzer meist eine zeitlich begrenzte Laufzeit – oft 50 bis 99 Jahre – und zahlt jährliche Erbbauzinsen. Beim lebenslangen Wohnrecht geht es nur um das Wohnen – nicht um das Grundstück, nicht um Zinsen, und es endet erst mit dem Tod des Berechtigten – oder wenn er freiwillig darauf verzichtet.

Wenn du gerade eine Immobilie verkaufst, erbst oder planst, wie du deine Eltern oder einen Partner absicherst, dann ist das lebenslanges Wohnrecht eine der wirksamsten, aber auch am häufigsten missverstandenen Lösungen. Es ist kein Notfall-Tool – sondern eine vorausschauende Entscheidung, die rechtlich und finanziell gut durchdacht sein muss. Die Beiträge hier zeigen, wie du solche Regelungen richtig gestaltest, welche Fallstricke es gibt und wie du dich vor teuren Fehlern schützt – von der Grundbucheintragung bis zur steuerlichen Bewertung. Was du hier findest, sind keine Theorien – sondern konkrete Erfahrungen aus echten Fällen, die dir helfen, den richtigen Weg zu finden.

Nov 16, 2025

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